Meine Trainingsphilosophie

Meine Ansichten zum Hundetraining haben sich im Laufe der letzten Jahre grundsätzlich gewandelt.

Seit einiger Zeit....hm, nun schon fast 5 Jahre, trainiere ich nun meine Hunde nach dem Prinzip der positiven Verstärkung und spreche mich gegen Gewalt in der Hundeerziehung aus.

Training soll Freude machen und nicht mit Frust, Zwang und Schmerz verbunden sein.

 

Wie es dazu kam: 

Ursprünglich lernte ich wie viele andere auch - Hunde streben immer nach der Führung, man muss ihnen zeigen wer der Boss ist und muss sie in das Rudel einordnen. Man soll vor dem Hund essen, man soll vor dem Hund zur Tür raus gehen usw. - Zum Glück weiß ich heute, dass diese Dominanzvorstellung veraltet ist. 

Bei Shippo klappte das noch ganz gut (dachte ich), bis seine Ambitionen andere Rüden an der Leine anzukeifen immer stärker wurden.....durch schimpfen wenn er pöbelte, oder ihn bewusst mit solchen Situationen zu konfrontieren, wurde alles nur noch schlimmer.

Tja, und dann kam Momo. Die Kleine ist ein Goldschatz, mit dem Hang ihre Ressourcen zu horten und ungern wieder herzugeben. Nun ja, nach meiner alten Vorstellung, darf man dem Hund das nicht durchgehen lassen und ich ging dagegen....was das Ganze nur verschlimmerte. Denn im Gegensatz zu Shippo gibt Momo nicht klein bei sondern wehrt sich   :(

Merke: Aggression mit Aggression zu beantworten, erzeugt nur noch mehr Aggression!

Also wurde der Frust immer mehr - auf beiden Seiten, sowohl bei den Hunden als auch bei mir. Eine andere Lösung musste her.

 

Durch eine Diskussion um die zweifelhaften Methoden eines bekannten amerikanischen "Hundeflüsterers" entdeckte ich, dass es noch eine andere Welt des Hundetrainings gibt, die ohne körperliche Korrekturen, Druck und Zwang arbeitet. Die Initiative "Trainieren statt Dominieren" soll hier besondere Erwähnung finden. Mit etwas Starthilfe und tollen Tipps, konnte ich mich nun in die Materie einlesen und mit dem Clickertraining beginnen. Das hat uns aus dem viel zu lange andauernden Tief herausgeholt und mir viele wunderbare Möglichkeiten der Hundeerziehung geöffnet. Ich trainiere nun seit über einem Jahr positiv (ich versuche so gut es geht meine alten Gewohnheiten abzulegen, aber alles braucht seine Zeit und es wird immer selbstverständlicher zu loben anstatt 'nein' zu sagen).

 

Die Erfolge dieses Trainings sprechen für sich. Auch viele "Problemchen" die früher eher nebensächlich waren, haben sich von selbst in Luft aufgelöst. Das Zusammenleben mit meinen Hunden ist viel harmonischer, das Vertrauen größer. Das Training macht uns allen Spaß die Motivation hält an. Was will man mehr :) Zudem bietet die Arbeit mit positiver Verstärkung eine große "Werkzeugkiste" an Möglichkeiten, die ich mir nie vorstellen konnte.